Anne Frank

„Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu ändern!“
Anne Frank, 14 Jahre alt, 26. März 1944

 

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main als zweite Tochter des jüdischen Kaufmanns Otto Frank und seiner jüdischen Frau Edith Frank geboren. Obwohl der jüdische Glauben fest zu Deutschland gehörte, wurde das Leben für die Juden nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 immer schwieriger. So wurden sie nun von vielen Menschen ausgegrenzt und gedemütigt. Dies führte dazu, dass sie viele Rechte verloren und einen Judenstern tragen mussten. Viele Juden hatten in dieser Zeit große Angst um ihr Leben und flüchteten daher ins Ausland.

Auch die Familie Frank beschloss Deutschland zu verlassen und in die Niederlande zu flüchten. Dort lebte Anne mit ihrer großen Schwester und ihren Eltern zunächst eine relativ unbeschwerte Zeit in Amsterdam bis die deutschen Soldaten 1940 auch in die Niederlande einmarschierten. Nun wurden Juden auch in den Niederlanden verfolgt, so dass sie sich verstecken mussten, um ihr Leben nicht zu verlieren. Anne und ihre Familie konnten sich dabei in einem Hinterhaus verstecken. Das Leben in diesem Versteck war dabei von großer Angst geprägt, da man immer befürchten musste von den Nationalsozialisten entdeckt zu werden. Um mit der großen Angst besser umzugehen, begann Anne ein Tagebuch zu schreiben, in dem sie ihre Gefühle und Gedanken festhielt.

Anne gab die Hoffnung nicht auf, dass sie und ihre Familie diese schreckliche Zeit überleben werden. Am 4.8.1944 wurde das Hinterhaus jedoch von den Nazis entdeckt. Anne, ihre Schwester Margot und ihre Mutter Edith wurden daraufhin nach Polen ins Vernichtungslager Auschwitz und dann in das Konzentrationslager Bergen-Belsen gebracht. Kurz vor Ende des Krieges und der Befreiung des Konzentrationslagers bekam Anne Typhus. Von dieser schweren Krankheit konnte sich Anne nicht mehr erholen, so dass sie im März 1945 verstarb.

Otto Frank, der einzige Überlebende der Familie Frank, veröffentlichte später Annes Tagebuch. Durch diese Veröffentlichung konnten wir erfahren, dass Anne zwar große Ängste und Zweifel hatte, doch ihr Lebenswille und ihre Zuversicht letztendlich überwogen. Heute ist Anne Frank nicht nur ein Symbol für die Ungerechtigkeiten des Nationalsozialismus, sondern für eine immer wieder aufkeimende Hoffnung in Zeiten großer Angst.

(Johannes Nusur)

 

Anne Frank Haus Amsterdam

Was wäre, wenn Anne Frank statt eines Tagebuchs eine Kamera gehabt hätte? 75 Jahre nach dem Tod des jüdischen Mädchens zeigt das Anne Frank Haus in Amsterdam das weltberühmte Tagebuch Anne Franks in einer zeitgemäßen Form: als Video-Tagebuch auf einem Youtube-Kanal. In kurzen Videos erzählt eine 13-jährige Schauspielerin aus der Ich-Perspektive in Niederländisch (mit deutschen Untertiteln) das Leben von Anne im Hinterhaus in Amsterdam.

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